25./26.10.2019 IPU Berlin
SYMPOSIUM IPU BERLIN
„Entzauberung oder Erlösung? Auf der Suche nach dem, was fehlt“
Psychoanalyse im Dialog mit ihren Nachbarwissenschaften.
Musikalische Begleitung der Vorträge durch das Trio A Due.
Das diesjährige Symposium befasst sich mit der Suche des Menschen nach dem, was fehlt und aus der Sicht der Psychoanalyse mit einem so grundsätzlichen Mangelgefühl einhergeht, dass der Mensch nicht aufhören kann, ein Leben nach der Füllung dieser Leerstelle zu suchen. In traditionellen Gesellschaften hat vor allem die Religion dazu entsprechende Angebote gemacht. In der postsäkularen Gesellschaft, in der wie heute leben, ist dieser Glaube aber nur mehr eine Option unter vielen. Die Suche nach dem Schließen der Leerstelle erhält dadurch einen noch höheren Stellenwert. Freud spricht im gleichen Zusammenhang von einer einmal erlebten, ursprünglichen Befriedigung, die unwiederbringlich verloren ist und auch mit den Erfüllungen, die das Leben bietet, nie wirklich zurückgeholt werden kann. In der Religion wiederum wird diese Erfüllung auf die transzendente Ebene verschoben und mit einer Heilsgeschichte verbunden, die die endgültige Erlösung im Jenseits verspricht und sich mit Bildern der Auferstehung paart.
Auch die Vorträge dieses Symposiums werden diese Frage aufnehmen und das Fehlende auf jeweils sehr unterschiedliche Weise näher thematisieren. Im Dialog mit der Soziologie, der Theologie und der Religionswissenschaft wollen wir dabei auch die Position der Psychoanalyse, die im Rahmen ihrer Weiterentwicklung so etwas wie einen religious turn erlebt hat, neu bestimmen. Vor allem der scheinbar unüberbrückbare Konflikt zwischen Glaube und Wissen wird dabei eine wesentliche Rolle spielen.
Um zu vermeiden, dass die Diskussion der Vorträge, in denen so etwas wie die Grundfragen der Menschheit zur Debatte stehen, allzu schnell wieder auf einer rein kognitiven Ebene landen, soll jeder Vortrag zunächst auf musikalische Weise beantwortet werden. Dazu haben wir das Trio A Due eingeladen – zwei international bekannte Sängerinnen, von denen eine auch die Rolle der Klavierbegleitung übernimmt und diese Mittler-Rolle zwischen Kognition und persönlichem Ergriffen sein auch schon in früheren Symposien erfolgreich übernommen haben.